Uffe und Bertil sind dicke Freunde. Nur um eines beneidet der siebenjährige Bertil seinen Freund: Dass er einen so netten Großvater hat; er selber hat nämlich keinen. Es wäre schön, jemanden zu haben, mit dem er angeln gehen könnte und der einem auch ab und zu mal das Taschengeld aufbessern würde... Zum Glück weiß Uffe Rat. Gemeinsam besuchen die beiden ein Altersheim. Hier werden sie schon einen Opa finden. Der alte Nils scheint ihnen genau der Richtige zu sein und er ist auch gerne bereit, die Rolle zu übernehmen. Bei Kaffee und Kuchen wird der Pakt besiegelt...
Für alle ab 6 Jahre.
12
// So // 14 Uhr // KinderKinoKlub:
KANNST DU PFEIFFEN, JOHANNA? (swe 1994, 55 min., empf. ab 6 Jahren)

2,00 EUR
18
// Sa // 20 Uhr // SHORTS ATTACK
FAMILIENKOLLER (7 Filme in 85 Minuten. alle in OmU)
Die liebe Familie: Einige wollen raus, andere sind in ihr wohlig zuhaus. Zwischen Selbstbefreiung, Erinnerung und Zwang navigiert das Programm mit Überraschungen und voller Körperlichkeit zwischen Tradition, starken Lebenserfahrungen und Party.
HEARTBROKEN
F 2023, R: Hugo Roblin, 5 min
Im Zelt
Es wird dunkel. Zeit, schlafen zu gehen. Ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter im Zelt. Möge es eine ruhige Nacht werden.
COLD SOUP / Sopa Fria
P, F 2023, R: Marta Monteiro, 9 min
Gewaltspirale
Seit Jahren wird sie von ihrem Mann misshandelt. Sie will ihn verlassen. Geduldig wartet sie darauf, dass ihre Kinder erwachsen werden.
YALLAH HABIBI
D 2020, R: Mahnas Sarwari, 27 min
Selbstbefreiung
Die 18-jährige Elaha will ausziehen. Tagsüber streitet sie mit ihrer Mutter, nachts arbeitet sie mit ihrer besten Freundin Ina im Club.
THE MEATLUMP
D, Nor 2022, R: Morten Arnfred, 7 min
Körperkräfte
Was versteht man unter einem Fleischklumpen? Eine einheitliche Masse Fleisch oder mehrere Stücke, die eins formen?
ALMOST FORGOTTEN
Por 2023, R: Miguel Lima, Dimitri Mihajlovic, 9 min
Das Haus des Großvaters
Eine Frau sammelt Puzzleteile ihrer Erinnerungen, um der Geschichte hinter dem Haus ihres Großvaters auf die Spur zu kommen.
THE ASSISTANT
Per 20 min, R: Pierre Llanos, 20 min
Lebenserfahrung
Über einem peruanischen Familienrestaurant führt Claras Vater eine Zahnarztpraxis. Seine 13-jährige Tochter darf manchmal assistieren.
FIVE / Beş
Nl 2021, R: Ayla Çekin Satijn, 7 min
Familienparty
Immer ein geiles Gefühl, wenn das erste, was eine*n bei Familienveranstaltungen gefragt wird, ist, ob man denn schon einen Freund hat.
HEARTBROKEN
F 2023, R: Hugo Roblin, 5 min
Im Zelt
Es wird dunkel. Zeit, schlafen zu gehen. Ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter im Zelt. Möge es eine ruhige Nacht werden.
COLD SOUP / Sopa Fria
P, F 2023, R: Marta Monteiro, 9 min
Gewaltspirale
Seit Jahren wird sie von ihrem Mann misshandelt. Sie will ihn verlassen. Geduldig wartet sie darauf, dass ihre Kinder erwachsen werden.
YALLAH HABIBI
D 2020, R: Mahnas Sarwari, 27 min
Selbstbefreiung
Die 18-jährige Elaha will ausziehen. Tagsüber streitet sie mit ihrer Mutter, nachts arbeitet sie mit ihrer besten Freundin Ina im Club.
THE MEATLUMP
D, Nor 2022, R: Morten Arnfred, 7 min
Körperkräfte
Was versteht man unter einem Fleischklumpen? Eine einheitliche Masse Fleisch oder mehrere Stücke, die eins formen?
ALMOST FORGOTTEN
Por 2023, R: Miguel Lima, Dimitri Mihajlovic, 9 min
Das Haus des Großvaters
Eine Frau sammelt Puzzleteile ihrer Erinnerungen, um der Geschichte hinter dem Haus ihres Großvaters auf die Spur zu kommen.
THE ASSISTANT
Per 20 min, R: Pierre Llanos, 20 min
Lebenserfahrung
Über einem peruanischen Familienrestaurant führt Claras Vater eine Zahnarztpraxis. Seine 13-jährige Tochter darf manchmal assistieren.
FIVE / Beş
Nl 2021, R: Ayla Çekin Satijn, 7 min
Familienparty
Immer ein geiles Gefühl, wenn das erste, was eine*n bei Familienveranstaltungen gefragt wird, ist, ob man denn schon einen Freund hat.
29
// Mi // 18 Uhr // DOK Leipzig:
100 YEARS OF ABSOLUTE FILM
Vor hundert Jahren präsentierten Avantgardekünstler ihre bahnbrechenden Werke auf der Matinee "Der Absolute Film". DOK Leipzig ehrt dieses bedeutende Ereignis in der Geschichte des abstrakten Bewegtbildes mit einem dem Original nachempfundenen Abendprogramm.
Kurzfilmrolle (alle stumm / ohne Dialog) live vertont von Fluxreflektor.
Vorab: Performance von KinoMANUAL
Rhythmus 21
D 1921, R: Hans Richter, 4 min
Inspiriert von der Theorie des musikalischen Kontrapunkts bewegen sich Rechtecke auf strengen Bahnen im Raum. Sie wachsen und schrumpfen und erzeugen dabei die Illusion von Raumtiefe.
Rhythmus 23
D 1921, R: Hans Richter, 4 min
Dieser ursprünglich tonlose Film lässt den Sound im Kopf entstehen: Geometrische Formen befreien sich von ihren strengen Bewegungspfaden und ordnen sich zu einem komplexen Rhythmus.
Symphonie Diagonale
D 1924, R: Viking Eggeling, 7 min
Während Eggeling an diesem Film arbeitet, entwickelt er die Theorie der Eidodynamik, deren Grundprinzip auf der Projektion farbiger Lichter gen Himmel beruht - und die heute leider verloren ist.
Opus II, III & IV
D 1921-1925, R: Walter Ruttmann, 11 min
Der Maler Ruttmann lässt sich ein Verfahren zur Herstellung bewegter Bilder patentierten: Mit Ölfarben werden übereinander angeordnete Glasplatten bemalt und von oben mit einer Kamera aufgenommen.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
Kurzfilmrolle (alle stumm / ohne Dialog) live vertont von Fluxreflektor.
Vorab: Performance von KinoMANUAL
Rhythmus 21
D 1921, R: Hans Richter, 4 min
Inspiriert von der Theorie des musikalischen Kontrapunkts bewegen sich Rechtecke auf strengen Bahnen im Raum. Sie wachsen und schrumpfen und erzeugen dabei die Illusion von Raumtiefe.
Rhythmus 23
D 1921, R: Hans Richter, 4 min
Dieser ursprünglich tonlose Film lässt den Sound im Kopf entstehen: Geometrische Formen befreien sich von ihren strengen Bewegungspfaden und ordnen sich zu einem komplexen Rhythmus.
Symphonie Diagonale
D 1924, R: Viking Eggeling, 7 min
Während Eggeling an diesem Film arbeitet, entwickelt er die Theorie der Eidodynamik, deren Grundprinzip auf der Projektion farbiger Lichter gen Himmel beruht - und die heute leider verloren ist.
Opus II, III & IV
D 1921-1925, R: Walter Ruttmann, 11 min
Der Maler Ruttmann lässt sich ein Verfahren zur Herstellung bewegter Bilder patentierten: Mit Ölfarben werden übereinander angeordnete Glasplatten bemalt und von oben mit einer Kamera aufgenommen.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
29
// Mi // 21 Uhr // DOK Leipzig:
ERBE DER GEWALT (Kurzfilmrolle)
Beiträge u.a. aus dem Intern. Wettbewerb Dokumentarfilm & Intern. Wettbewerb Animationsfilm. 6 Filme (82 min, alle in OmeU).
Blinded by the Lights
Gha 2025, R: Francis Yushau Brown, 13 min
Die Fesseln der Sklaverei abgeworfen, aber immer noch in den Ketten liegend - können sich die Bürger:innen jemals von ihrem korrupten, machtgierigen Herrscher befreien?
Café Kuba
Cod, B 2025, R: David Shongo, 29 min
Kinshasa bei Nacht, nach den Gewaltexzessen vom Februar 2025, dokumentiert im Schutz eines mobilen Kaffeestands. Die performative Erkundung einer versehrten, fragilen Stadt.
Blinded by the Lights
Gha 2025, R: Francis Yushau Brown, 13 min
Die Fesseln der Sklaverei abgeworfen, aber immer noch in den Ketten liegend - können sich die Bürger:innen jemals von ihrem korrupten, machtgierigen Herrscher befreien?
Fear Nothing
Swe 2025, R: Tuva Björk, 15 min
Eine düstere und gleichzeitig unfreiwillig komische Reise in die Welt der Security Services in Südafrika. Hier gibt es weit mehr private Sicherheitsleute als Polizisten und Soldaten zusammen.
Ancestor
UK 2025, R: Yasmine Djedje-Fisher-Azoume, 3 min
Mit ihrem pulsierenden Film, inspiriert von traditionellen Holzskulpturen, führt uns die Regisseurin zu ihren Urahninnen und Hüterinnen des Volkes der Bété an der Elfenbeinküste.
Offenes Spiel
D 2025, R: Justus Hanfland, Rasoul Mohammadi Koussehabad, 7 min
Amir ist aus Afghanistan nach Deutschland geflohen. Er ist Schachspieler. Im Leben spielt das Glück eine Rolle, beim Schach nicht. Sagt er. Eine filmische Partie entlang der drei Spielphasen.
Sixty-Seven Milliseconds
F 2025, R: fleuryfontaine, 15 min
Eine Überwachungskamera nimmt die Flugbahn einer Kugel auf. Rekonstruktion eines Vorfalls. Anhand von 67 Millisekunden wird die Gewaltanwendung durch die Polizei infrage gestellt.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
Blinded by the Lights
Gha 2025, R: Francis Yushau Brown, 13 min
Die Fesseln der Sklaverei abgeworfen, aber immer noch in den Ketten liegend - können sich die Bürger:innen jemals von ihrem korrupten, machtgierigen Herrscher befreien?
Café Kuba
Cod, B 2025, R: David Shongo, 29 min
Kinshasa bei Nacht, nach den Gewaltexzessen vom Februar 2025, dokumentiert im Schutz eines mobilen Kaffeestands. Die performative Erkundung einer versehrten, fragilen Stadt.
Blinded by the Lights
Gha 2025, R: Francis Yushau Brown, 13 min
Die Fesseln der Sklaverei abgeworfen, aber immer noch in den Ketten liegend - können sich die Bürger:innen jemals von ihrem korrupten, machtgierigen Herrscher befreien?
Fear Nothing
Swe 2025, R: Tuva Björk, 15 min
Eine düstere und gleichzeitig unfreiwillig komische Reise in die Welt der Security Services in Südafrika. Hier gibt es weit mehr private Sicherheitsleute als Polizisten und Soldaten zusammen.
Ancestor
UK 2025, R: Yasmine Djedje-Fisher-Azoume, 3 min
Mit ihrem pulsierenden Film, inspiriert von traditionellen Holzskulpturen, führt uns die Regisseurin zu ihren Urahninnen und Hüterinnen des Volkes der Bété an der Elfenbeinküste.
Offenes Spiel
D 2025, R: Justus Hanfland, Rasoul Mohammadi Koussehabad, 7 min
Amir ist aus Afghanistan nach Deutschland geflohen. Er ist Schachspieler. Im Leben spielt das Glück eine Rolle, beim Schach nicht. Sagt er. Eine filmische Partie entlang der drei Spielphasen.
Sixty-Seven Milliseconds
F 2025, R: fleuryfontaine, 15 min
Eine Überwachungskamera nimmt die Flugbahn einer Kugel auf. Rekonstruktion eines Vorfalls. Anhand von 67 Millisekunden wird die Gewaltanwendung durch die Polizei infrage gestellt.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
30
// Do // 21 Uhr // DOK Leipzig:
KEIN SPAZIERGANG (Kurzfilmrolle)
Beiträge aus dem Intern. & Deutschen Wettbewerb Dokumentarfilm & Intern. Wettbewerb Animationsfilm. 7 Filme (86 min, alle in OmeU).
Once in a Body
Col, USA 2025, R: María Cristina Pérez González, 10 min
Dieser fremde Körper, der nicht zu einem zu gehören scheint. Der zu sehr auffällt, zu groß ist und dann wieder zu unbedeutend. Eine filmische Aussöhnung mit dem Anders-Sein.
Die Narben meiner Mutter
D 2025, R: Tete Hoffmann, 5 min
Nur wenige Bilder, eine kleine Erzählung, ein kurzes Kichern, ein gemeinsam gesungenes Lied. Eine Miniatur, in der selbstverletzendes Verhalten und Katholizismus miteinander vernäht sind.
Ekbatana
D 2025, R: Simon Dickel, Werner Müller, 13 min
Super8-Filmmaterial aus den 1980er-Jahren gibt Rätsel auf. Eine KI soll das Berliner Alltagsleben entschlüsseln. Sie erkennt überraschend Bezüge zu der antiken Stadt Ekbatana.
The In-The-Head Film
D 2025, R: Konstantin von Sichart, 11 min
Filmskizzen kämpfen um die Aufmerksamkeit des Filmemachers, Szenarien verdrängen einander. Zu viel Ablenkung, pausenlos. Eine fiebrig assoziative Animation über einen neurodivergenten Kopf.
Amarelo Banana
PRT, HUN 2025, R: Alexandre Sousa
„Bist du mit uns oder gegen uns?” Eine sektenartige Community in der Nachbarwohnung mit affenähnlichem Verhalten und fanatischem Glauben versucht, einen Mann an seinem Feierabend zu bekehren.
It Must Be Because I Decided to Leave
USA 2025, R: Zhuoyun Chen, 19 min
Die Grenzen zwischen Traum, Erinnerung, Kino und der Suche nach sich selbst lösen sich in dieser ungewöhnlichen Mischung aus Tagebuch, Autofiktion und freier Assoziation auf.
Kamogawa
D 2025, R: Rainer Komers, 16 min
Bewegte Momentaufnahmen von Menschen an einem Fluß in Kyoto entwickeln einen einnehmenden Rhythmus, dem man sich allzu gerne überlässt. Es wird gespielt, gesungen und spaziert.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
Once in a Body
Col, USA 2025, R: María Cristina Pérez González, 10 min
Dieser fremde Körper, der nicht zu einem zu gehören scheint. Der zu sehr auffällt, zu groß ist und dann wieder zu unbedeutend. Eine filmische Aussöhnung mit dem Anders-Sein.
Die Narben meiner Mutter
D 2025, R: Tete Hoffmann, 5 min
Nur wenige Bilder, eine kleine Erzählung, ein kurzes Kichern, ein gemeinsam gesungenes Lied. Eine Miniatur, in der selbstverletzendes Verhalten und Katholizismus miteinander vernäht sind.
Ekbatana
D 2025, R: Simon Dickel, Werner Müller, 13 min
Super8-Filmmaterial aus den 1980er-Jahren gibt Rätsel auf. Eine KI soll das Berliner Alltagsleben entschlüsseln. Sie erkennt überraschend Bezüge zu der antiken Stadt Ekbatana.
The In-The-Head Film
D 2025, R: Konstantin von Sichart, 11 min
Filmskizzen kämpfen um die Aufmerksamkeit des Filmemachers, Szenarien verdrängen einander. Zu viel Ablenkung, pausenlos. Eine fiebrig assoziative Animation über einen neurodivergenten Kopf.
Amarelo Banana
PRT, HUN 2025, R: Alexandre Sousa
„Bist du mit uns oder gegen uns?” Eine sektenartige Community in der Nachbarwohnung mit affenähnlichem Verhalten und fanatischem Glauben versucht, einen Mann an seinem Feierabend zu bekehren.
It Must Be Because I Decided to Leave
USA 2025, R: Zhuoyun Chen, 19 min
Die Grenzen zwischen Traum, Erinnerung, Kino und der Suche nach sich selbst lösen sich in dieser ungewöhnlichen Mischung aus Tagebuch, Autofiktion und freier Assoziation auf.
Kamogawa
D 2025, R: Rainer Komers, 16 min
Bewegte Momentaufnahmen von Menschen an einem Fluß in Kyoto entwickeln einen einnehmenden Rhythmus, dem man sich allzu gerne überlässt. Es wird gespielt, gesungen und spaziert.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
30
// Do // 18 Uhr // DOK Leipzig:
A WANT IN HER
Irl, UK 2024, R: Myrid Carten, 81 min, OmeU
Einmal verschwindet Myrid Cartens alkoholkranke Mutter Nuala für zwei Wochen. Die Tochter erkennt sie, zusammengekrümmt inmitten der Fußgängerzone von Belfast, an den Schuhen: die einzige Straßentrinkerin mit High Heels. Sie weiß nicht, was sie tun soll, lässt ein paar Minuten lang die Kamera laufen und geht wieder. Wie verhält man sich gegenüber einer Mutter, die selbst bemuttert werden muss? Carten nähert sich der Frage, indem sie einen Film darüber macht – als Intervention, Exorzismus, Liebeserklärung, Ohnmachtsbekundung.
Nuala bildet das Zentrum einer komplexen, fragilen Familiendynamik, die sich um das heruntergekommene Elternhaus rankt. Immer wieder kriecht die Kamera hier obsessiv kopfüber die Wände entlang. Auch sonst spukt es mannigfach durchs Material: versprengte Spuren vergangener Kunstprojekte, nervenaufreibende Telefonaufzeichnungen und verblichene Fernsehbilder stehen neben Kindheitserinnerungen auf MiniDV-Kassetten, die fast nahtlos in die Gegenwart hineindiffundieren. Einmal scheint sich gar die Stimme der Mutter ihrer Tochter ganz zu bemächtigen. Cartens gestalterischer Überschwang ist von enormer Sogkraft, zusammengehalten durch einen fluiden Schnitt, der den hochaufrichtigen emotionalen Kern des Films freilegt.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
Einmal verschwindet Myrid Cartens alkoholkranke Mutter Nuala für zwei Wochen. Die Tochter erkennt sie, zusammengekrümmt inmitten der Fußgängerzone von Belfast, an den Schuhen: die einzige Straßentrinkerin mit High Heels. Sie weiß nicht, was sie tun soll, lässt ein paar Minuten lang die Kamera laufen und geht wieder. Wie verhält man sich gegenüber einer Mutter, die selbst bemuttert werden muss? Carten nähert sich der Frage, indem sie einen Film darüber macht – als Intervention, Exorzismus, Liebeserklärung, Ohnmachtsbekundung.
Nuala bildet das Zentrum einer komplexen, fragilen Familiendynamik, die sich um das heruntergekommene Elternhaus rankt. Immer wieder kriecht die Kamera hier obsessiv kopfüber die Wände entlang. Auch sonst spukt es mannigfach durchs Material: versprengte Spuren vergangener Kunstprojekte, nervenaufreibende Telefonaufzeichnungen und verblichene Fernsehbilder stehen neben Kindheitserinnerungen auf MiniDV-Kassetten, die fast nahtlos in die Gegenwart hineindiffundieren. Einmal scheint sich gar die Stimme der Mutter ihrer Tochter ganz zu bemächtigen. Cartens gestalterischer Überschwang ist von enormer Sogkraft, zusammengehalten durch einen fluiden Schnitt, der den hochaufrichtigen emotionalen Kern des Films freilegt.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
31
// Fr // 21 Uhr // DOK Leipzig:
WEIßER RAUCH ÜBER SCHWARZER PUMPE
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm
D 2025, R: Martin Gressmann, 90 min, dt. OV mit engl. UT
Die alten Aufnahmen riechen nach Phenol und Braunkohlestaub. Zwei Dokumentaristen waren im Frühjahr 1991 im ehemaligen Energiedreieck der DDR um die Orte Spremberg, Hoyerswerda und Schwarze Pumpe unterwegs. Sie forderten inmitten der Verzweiflung und Resignation Analysen. Die vor der Entlassung Stehenden antworteten: „Wenn keine Arbeit da ist, ist keine da.“ Oder einfacher: „Bums, raus, ab, Schluss.“ Dreißig Jahre später sind Martin Gressmann und die Dokumentaristen von 1991 noch nicht fertig mit den Brüchen und offenen Wunden der Industrie-Abwicklungen direkt nach der Wende.
Der Abgleich der Historie – voller trüber Luft und Menschen, die sich vor der Kamera verstecken – mit der scheinbar beruhigten Gegenwart ist nicht Make-over-tauglich; die Braunkohlefolgelandschaften sind noch nicht hübsch, die Spree ist nur halbwegs geklärt, das Kraftwerk gehört immer noch zu den europäischen Hauptverursachern von CO2-Emissionen. Oft muss man zweimal hinschauen, um zu verstehen, dass man in den Bildern einen wesentlichen Zeitsprung gemacht hat. Der Dreck und die Energie von damals kommen immer wieder hoch, die Lausitz „dient und arbeitet“ weiterhin im „Unterbewusstsein der entfernten Hauptstadt“. Eigenwillige Texte und gewagte dokumentarische Manöver ergeben ein ambivalentes Gemisch von Oberflächen und Tiefenschichten, Verschleiß und Reparatur einer Industrielandschaft.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
D 2025, R: Martin Gressmann, 90 min, dt. OV mit engl. UT
Die alten Aufnahmen riechen nach Phenol und Braunkohlestaub. Zwei Dokumentaristen waren im Frühjahr 1991 im ehemaligen Energiedreieck der DDR um die Orte Spremberg, Hoyerswerda und Schwarze Pumpe unterwegs. Sie forderten inmitten der Verzweiflung und Resignation Analysen. Die vor der Entlassung Stehenden antworteten: „Wenn keine Arbeit da ist, ist keine da.“ Oder einfacher: „Bums, raus, ab, Schluss.“ Dreißig Jahre später sind Martin Gressmann und die Dokumentaristen von 1991 noch nicht fertig mit den Brüchen und offenen Wunden der Industrie-Abwicklungen direkt nach der Wende.
Der Abgleich der Historie – voller trüber Luft und Menschen, die sich vor der Kamera verstecken – mit der scheinbar beruhigten Gegenwart ist nicht Make-over-tauglich; die Braunkohlefolgelandschaften sind noch nicht hübsch, die Spree ist nur halbwegs geklärt, das Kraftwerk gehört immer noch zu den europäischen Hauptverursachern von CO2-Emissionen. Oft muss man zweimal hinschauen, um zu verstehen, dass man in den Bildern einen wesentlichen Zeitsprung gemacht hat. Der Dreck und die Energie von damals kommen immer wieder hoch, die Lausitz „dient und arbeitet“ weiterhin im „Unterbewusstsein der entfernten Hauptstadt“. Eigenwillige Texte und gewagte dokumentarische Manöver ergeben ein ambivalentes Gemisch von Oberflächen und Tiefenschichten, Verschleiß und Reparatur einer Industrielandschaft.
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31
// Fr // 18 Uhr // DOK Leipzig
JINSEI
Internationaler Wettbewerb Animationsfilm
J 2025, R: Ryuya Suzuki, 93 min, OmeU
Der Originaltitel des Films lautet übersetzt in etwa „Ein namenloses Leben“, und anders kann man die Story kaum zusammenfassen. Den wirklichen Namen ihres Protagonisten werden wir nie erfahren, doch in den hundert einsamen Jahren, die wir ihn 90 Kinominuten lang begleiten, sehen wir ihn in immer neuen Facetten. Am Anfang steht eine scheinbar unschuldige Montage von Taxifahrten im Jahre 1994. Aber so nonchalant, wie sich die Szenen hier aneinanderreihen, so sehr muss man auf Feinheiten achten, will man im darauffolgenden Jahrhunderttrip nicht die Übersicht verlieren. Die Reise beginnt in der nordjapanischen Provinz und führt über die J-Pop-Welt des Tokioter Szeneviertels Harajuku bis in eine postapokalyptische Zukunft, in der Fernand Léger und Stanley Kubrick einander die Hand reichen.
Ryuya Suzuki gilt als Außenseiter in der zeitgenössischen japanischen Animation. Er fungiert als alleiniger Autor, Regisseur, Animator, Cutter und Filmmusiker. „Jinsei“ ist ganz allein seine Vision, ein Film über Leben und Tod, über Schicksal und Rebellion, über Macht und Ohnmacht, schonungslos und gefühlvoll. Die 2D-Animation ist einfallsreich, überraschend, meist minimalistisch, stets irritierend, zuweilen kontemplativ, dann wieder explosiv. Ein Höllenritt über menschliche Abgründe, mit so viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, dass sich auch bei wiederholtem Ansehen immer neue Räume öffnen.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).
J 2025, R: Ryuya Suzuki, 93 min, OmeU
Der Originaltitel des Films lautet übersetzt in etwa „Ein namenloses Leben“, und anders kann man die Story kaum zusammenfassen. Den wirklichen Namen ihres Protagonisten werden wir nie erfahren, doch in den hundert einsamen Jahren, die wir ihn 90 Kinominuten lang begleiten, sehen wir ihn in immer neuen Facetten. Am Anfang steht eine scheinbar unschuldige Montage von Taxifahrten im Jahre 1994. Aber so nonchalant, wie sich die Szenen hier aneinanderreihen, so sehr muss man auf Feinheiten achten, will man im darauffolgenden Jahrhunderttrip nicht die Übersicht verlieren. Die Reise beginnt in der nordjapanischen Provinz und führt über die J-Pop-Welt des Tokioter Szeneviertels Harajuku bis in eine postapokalyptische Zukunft, in der Fernand Léger und Stanley Kubrick einander die Hand reichen.
Ryuya Suzuki gilt als Außenseiter in der zeitgenössischen japanischen Animation. Er fungiert als alleiniger Autor, Regisseur, Animator, Cutter und Filmmusiker. „Jinsei“ ist ganz allein seine Vision, ein Film über Leben und Tod, über Schicksal und Rebellion, über Macht und Ohnmacht, schonungslos und gefühlvoll. Die 2D-Animation ist einfallsreich, überraschend, meist minimalistisch, stets irritierend, zuweilen kontemplativ, dann wieder explosiv. Ein Höllenritt über menschliche Abgründe, mit so viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, dass sich auch bei wiederholtem Ansehen immer neue Räume öffnen.
T I C K E T S gibt es online bei DOK Leipzig (Link unterm Bild).












