Am 07.09.2024 zwischen 13 und 19 Uhr wird sich die Arena am Panometer mit allerlei Kunsthandwerk und Trödel füllen!
Unter anderem dabei: Merch vom UT mit einer neuen T-Shirt Edition und einem zusätzlichen limitierten Shirt! Wir freuen uns auf Euch!
08
// So // 12 Uhr // Tag des offenen Denkmals
FÜHRUNG DURCHS HAUS
Zum Tag des offenen Denkmals laden wir zu einem Blick hinter die Kulissen unseres historischen Kinos!
Bei den sachkundigen Führungen vermitteln Mitglieder des Vorstandes vom UT Connewizt e.V. Wissenswertes über die bewegte Geschichte des Hauses und unsere Bemühungen zum Erhalt dieses besonderen Baus. Viele architektonische und gestalterische Details, die beim Konzert- oder Kinobesuch verborgen bleiben, werden sichtbar gemacht und erläutert. Die Bar ist geöffnet.
Der E I N T R I T T ist frei.
Bei den sachkundigen Führungen vermitteln Mitglieder des Vorstandes vom UT Connewizt e.V. Wissenswertes über die bewegte Geschichte des Hauses und unsere Bemühungen zum Erhalt dieses besonderen Baus. Viele architektonische und gestalterische Details, die beim Konzert- oder Kinobesuch verborgen bleiben, werden sichtbar gemacht und erläutert. Die Bar ist geöffnet.
Der E I N T R I T T ist frei.
08
// So // 15 Uhr // Sommerbühne am Panometer:
6. KINDERROCKFESTIVAL mit OKAY TILDA, SIMON SAGT & ANDREA BACCOMO
Wir wollen keine lahmen Spielchen, keine Hüpfburg und erst recht keine Blockflöten – wir wollen ROCKEN! Und zwar mit euch, liebe Kids – denn heute seid ihr die Großen! Endlich ein Rockfestival nur für Euch! Es gibt Festivalbändchen, über drei Stunden Musik aufs Ohr, Kindercocktails und Fassbrause, Abzappeln unter freiem Himmel, die coolsten Mitmach-Aktionen der Stadt.
Das ist auch 2024 das Motto des Kinder-Rock-Festivals bei der Sommerbühne am Panometer.
Mit dabei sind:
+ Okay Tilda aus Dresden
+ Simon Sagt
+ Andrea Baccomo – Euer charmanter Jonglierkünstler
+ und natürlich Valerie, die beste Moderatorin der Welt
_____
Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis einschließlich 12 Jahren, Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Freiwillig Soziales Jahr-Leistende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende sowie Ehrenamts- und Leipzig-Pass-Inhaber*innen – jeweils mit Vorlage des Berechtigungsausweises.
Das ist auch 2024 das Motto des Kinder-Rock-Festivals bei der Sommerbühne am Panometer.
Mit dabei sind:
+ Okay Tilda aus Dresden
+ Simon Sagt
+ Andrea Baccomo – Euer charmanter Jonglierkünstler
+ und natürlich Valerie, die beste Moderatorin der Welt
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Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis einschließlich 12 Jahren, Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Freiwillig Soziales Jahr-Leistende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende sowie Ehrenamts- und Leipzig-Pass-Inhaber*innen – jeweils mit Vorlage des Berechtigungsausweises.
13
// Fr // 20 Uhr // GEGENkino #10 +++ AUSVERKAUFT +++ SOLD OUT +++
PISSE vertonen BIJOU (US 1972, R: Wakefield Poole) mit einer Einführung von Marco Siedelmann
+++ English below +++
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Genre..
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
Mit einer Einführung von Marco Siedelmann.
PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
With an introduction by Marco Siedelmann.
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Genre..
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
Mit einer Einführung von Marco Siedelmann.
PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
With an introduction by Marco Siedelmann.
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// Sa // 20 Uhr // GEGENkino #10 +++ AUSVERKAUFT +++ SOLD OUT +++
PISSE vertonen BIJOU (US 1972, R: Wakefield Poole) mit einer Einführung von Marco Siedelmann
+++ English below +++
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Genre..
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
Mit einer Einführung von Marco Siedelmann.
PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
With an introduction by Marco Siedelmann.
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Genre..
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
Mit einer Einführung von Marco Siedelmann.
PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
With an introduction by Marco Siedelmann.
21
// Sa// 19 Uhr // ERINNERN, KÄMPFEN, TANZEN
EIN QUEERER (POST)MIGRANTISCHER PERFORMANCEABEND
Queere Erfahrungen sind vielfältig. Die Perspektiven und Lebensrealitäten von queeren Bi_PoC (Black, indigenous and People of Colour), migrantischen und postmigrantischen LGBTIANQ* (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans*, Inter*, Agender, Nonbinary, Queer) sind, nicht nur in Ostdeutschland, immer noch kaum sicht- und hörbar. Die Performer*innen Gizem, Ilgaz und Tafida finden unterschiedliche Formen des kreativen Widerstands gegen rassistische und queerfeindliche Normalzustände. Sie eröffnen künstlerische Räume, die (post)migrantische queere Geschichten, Kämpfe und marginalisierte Positionen in den Mittelpunkt stellen.
Der Abend besteht aus vier Teilen:
(1) Film: 9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
(2) Gespräch mit Regisseurin und Performerin Gizem Aksu, und den Performancekünstler*innen Ilgaz & Tafida
(3) Performance Tafida
(4) Sound von DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili
9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
TR 2022, R: Gizem Aksu, 29 min., OmeU (Türkisch mit englischen Untertiteln)
Der dokumentarische Kurz-Tanzfilm basiert auf Gizem Aksus imaginärer Freundschaft mit der Boxlegende Johann Wilhelm “Rukeli” Trollmann (1907-1944). Inspiriert vom Kampf von Rukeli Trollman, der als Sinto vielfältigen Diskriminierungen durch das NS-Regime ausgesetzt war und im Konzentrationslager Wittenberge ermordet wurde, erzählen vier Tänzer*innen vom Kampf für Gerechtigkeit in Istanbul.
Während sich Rukelis Geschichte über die Distanz zwischen Generationen und Geographien bis hin zu den Vierteln Sulukule und Fikirtepe hinausbewegt, wirft der Film durch die Körper der Tanzenden einen 9/8-Blick auf Istanbul und auf Migration, Krieg, Rassismus, Gewalt, Verluste und Utopien.
Im Anschluss Panel mit Gizem, Ilgaz, Tafida zu ihren Erfahrungen mit künstlerischem Widerstand in Dominanzgesellschaften.
Gizem Aksu
Gizem Aksu ist eine unabhängige Choreografin, Tänzerin und ehemalige Akademikerin aus Istanbul, die derzeit in Berlin lebt. Aufgrund ihres Enthusiasmus, mit künstlerischen Experimenten den Boden der Gesellschaftstheorie zu durchwühlen und zu erschüttern, wechselte sie von der Politikwissenschaft zum Tanz. Sie schloss zunächst ihr Studium an der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der Boğaziçi-Universität (2010) und anschließend an der Fakultät für zeitgenössischen Tanz der Mimar Sinan Fine Arts University (2014) mit Auszeichnung ab.
Oriental Dance Performance mit Tafida
Tafida ist ein*e in Leipzig lebende Performer*in, oriental dancer und bildende Künstler*in. Tafida ist ein*e queere Araber*in und hat bereits zahlreiche Performances und Events in Berlin, Leipzig und Dresden veranstaltet. Für Tafida ist der Tanz ein Ort der Authentizität, an dem Tafida die Liebe zur Kunst und Musik zum Ausdruck bringt und sich gleichzeitig über die traditionellen Normen des orientalischen Tanzes hinwegsetzt. Tafida ist stolz darauf, eine akzeptierende und unterstützende Community zu fördern, die Individualität und gegenseitiges Wachstum zelebriert.
Ilgaz Yalçınoğlu
Ilgaz Yalçınoğlu ist Musikwissenschaftler und Organisator in Berlin. Zusammen mit Ari Kozanoğlu und Sedef Bayram organisiert er Kudur, eine auf Musik und Performance fokussierte Partyreihe. Ihr Ziel ist es, einen sicheren Raum für Feiern, künstlerisches Schaffen, Liebe zur Musik und einzigartige Talente zu schaffen.
DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili (Kudur)
Kudur ist eine Musik- und Performance-Partyreihe, die von den trans/queeren PoC-Mitgliedern unseres Berliner Kollektivs veranstaltet wird. Seit dem Start im Juli 2022 sind sie für ihre Inklusivität, Kreativität und kulturelle Mischung im Nachtleben der Stadt bekannt geworden. Die Gründer Ari, Ilgaz und Sedef sind im letzten Jahrzehnt aus der Türkei nach Deutschland gezogen und teilen die Liebe zu türkischem Pop und nahöstlicher und mediterraner Musik. Ari ist eine in der Türkei geborene queere armenische Person. Ein queerer nicht-weißer cisgender Mann. Er hat vor kurzem sein Masterstudium über queere Verwandtschaft und Wege des Zusammenkommens an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Sie wollten einen Raum schaffen, der die Normen der Berliner Partyszene herausfordert und einen Ort des Ausdrucks und der Heilung bietet.
Beginn 19 Uhr, ca. 21 Uhr Performance von Tafida und Sound mit DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili, Ende 23:30
Eine Veranstaltung vom Kültür Kollektiv Leipzig e.V.
Der E I N T R I T T ist frei.
Der Abend besteht aus vier Teilen:
(1) Film: 9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
(2) Gespräch mit Regisseurin und Performerin Gizem Aksu, und den Performancekünstler*innen Ilgaz & Tafida
(3) Performance Tafida
(4) Sound von DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili
9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
TR 2022, R: Gizem Aksu, 29 min., OmeU (Türkisch mit englischen Untertiteln)
Der dokumentarische Kurz-Tanzfilm basiert auf Gizem Aksus imaginärer Freundschaft mit der Boxlegende Johann Wilhelm “Rukeli” Trollmann (1907-1944). Inspiriert vom Kampf von Rukeli Trollman, der als Sinto vielfältigen Diskriminierungen durch das NS-Regime ausgesetzt war und im Konzentrationslager Wittenberge ermordet wurde, erzählen vier Tänzer*innen vom Kampf für Gerechtigkeit in Istanbul.
Während sich Rukelis Geschichte über die Distanz zwischen Generationen und Geographien bis hin zu den Vierteln Sulukule und Fikirtepe hinausbewegt, wirft der Film durch die Körper der Tanzenden einen 9/8-Blick auf Istanbul und auf Migration, Krieg, Rassismus, Gewalt, Verluste und Utopien.
Im Anschluss Panel mit Gizem, Ilgaz, Tafida zu ihren Erfahrungen mit künstlerischem Widerstand in Dominanzgesellschaften.
Gizem Aksu
Gizem Aksu ist eine unabhängige Choreografin, Tänzerin und ehemalige Akademikerin aus Istanbul, die derzeit in Berlin lebt. Aufgrund ihres Enthusiasmus, mit künstlerischen Experimenten den Boden der Gesellschaftstheorie zu durchwühlen und zu erschüttern, wechselte sie von der Politikwissenschaft zum Tanz. Sie schloss zunächst ihr Studium an der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der Boğaziçi-Universität (2010) und anschließend an der Fakultät für zeitgenössischen Tanz der Mimar Sinan Fine Arts University (2014) mit Auszeichnung ab.
Oriental Dance Performance mit Tafida
Tafida ist ein*e in Leipzig lebende Performer*in, oriental dancer und bildende Künstler*in. Tafida ist ein*e queere Araber*in und hat bereits zahlreiche Performances und Events in Berlin, Leipzig und Dresden veranstaltet. Für Tafida ist der Tanz ein Ort der Authentizität, an dem Tafida die Liebe zur Kunst und Musik zum Ausdruck bringt und sich gleichzeitig über die traditionellen Normen des orientalischen Tanzes hinwegsetzt. Tafida ist stolz darauf, eine akzeptierende und unterstützende Community zu fördern, die Individualität und gegenseitiges Wachstum zelebriert.
Ilgaz Yalçınoğlu
Ilgaz Yalçınoğlu ist Musikwissenschaftler und Organisator in Berlin. Zusammen mit Ari Kozanoğlu und Sedef Bayram organisiert er Kudur, eine auf Musik und Performance fokussierte Partyreihe. Ihr Ziel ist es, einen sicheren Raum für Feiern, künstlerisches Schaffen, Liebe zur Musik und einzigartige Talente zu schaffen.
DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili (Kudur)
Kudur ist eine Musik- und Performance-Partyreihe, die von den trans/queeren PoC-Mitgliedern unseres Berliner Kollektivs veranstaltet wird. Seit dem Start im Juli 2022 sind sie für ihre Inklusivität, Kreativität und kulturelle Mischung im Nachtleben der Stadt bekannt geworden. Die Gründer Ari, Ilgaz und Sedef sind im letzten Jahrzehnt aus der Türkei nach Deutschland gezogen und teilen die Liebe zu türkischem Pop und nahöstlicher und mediterraner Musik. Ari ist eine in der Türkei geborene queere armenische Person. Ein queerer nicht-weißer cisgender Mann. Er hat vor kurzem sein Masterstudium über queere Verwandtschaft und Wege des Zusammenkommens an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Sie wollten einen Raum schaffen, der die Normen der Berliner Partyszene herausfordert und einen Ort des Ausdrucks und der Heilung bietet.
Beginn 19 Uhr, ca. 21 Uhr Performance von Tafida und Sound mit DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili, Ende 23:30
Eine Veranstaltung vom Kültür Kollektiv Leipzig e.V.
Der E I N T R I T T ist frei.
28
// Sa// 21 Uhr // TANZEN
BAIKALTRAIN mit DJ PETRIKE & DJ MAHALLA
Mit dem Baikaltrain geht es wieder auf nach Osten! Schneller als der Wind rauschen wir mit unserem verrückten Partyzug unter der heißen Sommersonne von Košice bis Kočani, angetrieben mit bester Tanzmusik, so heiß wie der Schwarzmeersand! Die Lokführer DJ Mahalla & DJ Petrike bringen mit abgehendem Bucovina-Reggae, krachenden Balkan-Speed-Beats und ukrainischem Karpaten-Ska alle Waggons wieder auf Rekordtempo! Alle Signale sind auf Grün. Funken sprühen. Die Dampfkessel stöhnen. Wir donnern ausgelassen in die Kurven durch die endlosen Sonnenblumenfelder Bessarabiens. Warmer Fahrtwind flattert durch die Fenster. Mit den Händen in der Luft, Schweißperlen auf der Stirn und viel ansteckender Lebensfreude im Herzen erleben alle eine furiose Fahrt voller Turbulenzen. Kollektiver Tanzexzess pur!
Es gibt keinen Vorverkauf und keine Reservierungen; Tickets sind nur an der Abendkasse erhältlich.
Es gibt keinen Vorverkauf und keine Reservierungen; Tickets sind nur an der Abendkasse erhältlich.