Im nunmehr dritten Jahr treffen sich Klang- und Videokünstler:innen unter dem Label „K im K - Klang im Kino“ und präsentieren ihre für diesen Abend entwickelten audiovisuellen Stücke. Vier Acts - zumeist Tandems aus Klangkünstler:in und visuellem Künstler - präsentieren audioreaktive Grafik-Animationen, live gespielte dokumentarisch-essayistische Stücke oder tauchen ein in düstere 3D-Welten.
„K im K“ entstand 2022 noch im Rahmen der Bauhelmfestspiele des „FORTUNA Kino der Jugend“. Mit einer dreikanaligen Videoprojektion wurde die Kinoruine im Leipziger Osten in Szene gesetzt. In diesem Jahr wagt “K im K” nun einen ersten Schritt hinaus in ein weiteres Kino und plant, auch in Zukunft Treffpunkt für die lokale Szene Leipziger Audiovisualisten zu sein.
Line up:
ahabzutun (live) + fafo (visuals)
CFM (live+visuals)
Gregor Pfeffer (live) + Thadeusz Tischbein (visuals)
ARF (live+visuals)
ahabzutun
ahabzutun, seit 2019 Betreiber und Kurator von Prepaid Records, ist Klangkünstler und Wissenschaftler aus Leipzig. Seine Arbeiten erkunden die Grenzen zwischen bandbasiertem Sampling, und modularer Klangsynthese. Das Instrument als Netzwerkakteur abseits der reinen Klangerzeugung steht dabei als Informationsquelle im Vordergrund. Fragmentarisch-dekonstruierte und quasi-rhythmische Elemente treffen auf verfremdete Field Recordings und lassen die Grenze zwischen Aufnahme und Synthese innerhalb eines dissoziativen Raumes verschwimmen, der zu ästhetischer Öffnung einlädt.
ARF
ARF ist das Ambient~Noise Projekt von Jörg Brinkmann – Künstler und Forscher. In seinen Performances arbeitet er mit automatisierten Systemen, die auf dem Prinzip von Wahrscheinlichkeitsverteilungen basieren, um zufällige Muster zur Steuerung von Oszillatoren und granularen Synthesizern zu erzeugen und zu beeinflussen. Brinkmanns künstlerische Arbeiten wurden unter anderem im Louvre (Paris), im Watermill Center (New York), beim Ars Electronica Festival (Linz) sowie beim European Media Art Festival (Osnabrück) präsentiert. Er ist Mitarbeiter im Hybriden Lernatelier der Bauhaus-Universität Weimar und promoviert dort mit dem Projekt „Post Physical Playgrounds“. Seine Arbeit versteht sich als künstlerisch-medienanthropologische Forschung zur Untersuchung von Internetkulturen und deren Transmediationsprozessen, hervorgerufen durch immersive Mixed-Reality-Technologien – ein Ansatz, der sich auch in seinen immersiven Klangexperimenten widerspiegelt.
CFM
Cornelia Friederike Müller aka CFM ist bildende Künstlerin und Soundkünstlerin.
Ihre Musik, basierend auf Samples aus Field Recordings und dem Spiel auf der Midi-Klaviatur, kann zum einen als melodischer Minimal Techno charakterisiert zum anderen als experimentelle Soundscapes oder Scores bezeichnet werden. Für Theaterproduktionen entwickelte sie zahlreiche Soundcollagen und Kompositionen – das Stück „Crystal“, wofür sie den Soundtrack entwickelte, erhielt den Theaterpreis des Sächsischen Theatertreffens 2016. Im Bereich Neue Musik entwickelt CFM für und mit dem Perkussionisten Gerd Schenker verschiedene Kompositionen für Schlagwerke und Elektronik. Das Hörspiel „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“, wofür CFM die Musik komponierte, erhielt 2010 den Deutschen Hörspielpreis, den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den Slabbezs Preis sowie den Online Award der ARD. Im November 2018 wurde sie für den Sächsischen Staatspreis für Design in der Kategorie Sound Design nominiert.
fafo
fafo ist visuelle Künstlerin und arbeitet in den Bereichen Video, Bühnenbild und Fotografie. In ihren Live-Visuals verwendet sie in der Regel eigenes Filmmaterial, aufgenommen in natürlichen Umgebungen. Das Ausgangsmaterial bleibt weitgehend unverfremdet und wird live durch Schnitte, Überblendungen und flächige Projektionen in Bewegung versetzt. Ihr besonderes Interesse gilt dem Moment, in dem reale Oberflächen und Objekte ihre Lesbarkeit verlieren und in abstrakte Strukturen kippen. Ein zentrales Motiv ihrer Visuals ist Wasser – nicht nur als Oberfläche, sondern als durchfluteter Bildraum. Farbe, Licht und organische Partikel vermischen sich zu fluiden Szenerien zwischen Tierwelt und Traumzustand.
Gregor Pfeffer
Gregor Pfeffer ist Klangkünstler, Musiker und Komponist aus Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen abstrakte elektronische Musik, Performances sowie Kompositionen und Sounddesign für bewegte Bilder. Seine Musik bewegt sich zwischen ambienten Texturen und abstrakten Klanglandschaften. Eingängige, manchmal kindlich anmutende Harmonien werden selten zu Ende erzählt, bevor sie abrupt von abstrakten Klängen unterbrochen werden. Er studierte experimentelle Klanggestaltung an der Universität der Künste in Berlin.
Thadeusz Tischbein
Der Videokünstler Thadeusz Tischbein interessiert sich in seinen Filmen, Videoinstallationen und audiovisuellen Projekten meist für die merkwürdigen Überschneidungen von Geschichte mit dem Alltag und fragte sich u.a., was in übriggebliebenen Einschusslöchern für Geschichten stecken oder was an den Nationaldenkmälern lebende Tiere über unsere Nation zu berichten haben. Er studierte Bildende Kunst in Bukarest, Leipzig und Braunschweig bei Candice Breitz, Clemens von Wedemeyer und Günther Selichar. Seine Filme liefen auf zahlreichen internationalen Filmfestivals und Ausstellungen, u.a. bei IndieLisboa, Hotdocs Toronto, Girona Filmfestival, Stuttgarter Filmwinter, Manifesta 12 Palermo, EMAF Osnabrück, FIDBA Buenos Aires, Halle 14 Leipzig.
'
T I C K E T S gibt es online bei tixforgigs (Link unterm Bild).
30
// Sa // 19 Uhr // K IM K – KLANG IM KINO.
Audiovisuelle Live-Performances mit ahabzutun + fafo, CFM, Gregor Pfeffer + Thadeusz Tischbein, ARF