Verdammt, es ist schon wieder passiert! Nicht nur haben ADAM ANGST ein neues Album aufgenommen, ihr drittes, nein, sie haben auch schon wieder Songs geschrieben, die so gnadenlos perfekt ins gesellschaftliche, deutsche Jetzt passen, dass es wirklich wehtut. Denn sagen wir mal so: Es sieht nicht gut aus. Für uns alle. Das dritte Album von Felix Schönfuss, David Frings, Roman Hartmann, Christian Kruse und Johannes Koster hört auf den Namen "TWIST" und erschien im November 2023 über Grand Hotel van Cleef. Adam Angst möchten es niemandem auf “TWIST“ einfach machen, und genau da liegt ihre Stärke. Das dritte Album ist zeitgleich höchst unterhaltsam und doch immer mehr als „nur“ Unterhaltung. Gibt’s nicht oft, solche Bands.
T I C K E T S bekommt Ihr online via tixforgigs.com oder im Infobüro des Werk2!
02
// Mo // 19:30 Uhr // Sommerbühne am Panometer / die naTo präsentiert:
MAGIC MONDAY
Einmal im Monat geht die Wirklichkeit schlafen. Die Magier Alfonso Rituerto, Moritz Müller und Yann Yuro singen ihr ein Gute-Nacht-Lied, um anschließend ungestört zaubern zu können. In der einzigartigen Atmosphäre des Panometer Leipzig erwartet euch ein ganz besonderer Magic Monday, denn wenn die Wirklichkeit erstmal schläft, sind unglaubliche Dinge möglich.
Unterstützt werden die Zauberer von besonderen Gästen aus dem Reich der finsteren Künste.
Diesen magischen Abend dürft ihr nicht verpassen!
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Diesen magischen Abend dürft ihr nicht verpassen!
04
// Mi // 19:30 Uhr // Sommerbühne am Panometer:
DESLIN AMI KABA & Band (d)
Deslin Ami Kaba bringt mit ihrem uniquen Mix aus Disco, Soul und Funk jeden Booty zum Shaken. Sie erzählt von Liebe, mentaler Gesundheit, Schwarzer Identität und Body Positivity. Soft but powerful - so bringen Sie und ihre Band die Disco-Ära mit frischem groove zurück auf die Bühne.
In ihrer Musik sehnt sich die 24 jährige Deslin Ami Kaba nach Groove, Leidenschaft und Leichtigkeit. Ihre Texte sind ehrlich, der Sound unwiderstehlich zeitlos. Ihre Stimme purer Soul, mit dem sie jeden Raum zum Kochen bringt.Sie schafft sie einen zeitlos mitreißenden Sound, der die Grenzen der Genres sprengt und die Zuhörer in eine musikalische Reise entführt. Freut euch auf einen Abend geprägt von eingängigen Melodien, tiefgründigen Texten und einer unwiderstehlichen Energie.
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In ihrer Musik sehnt sich die 24 jährige Deslin Ami Kaba nach Groove, Leidenschaft und Leichtigkeit. Ihre Texte sind ehrlich, der Sound unwiderstehlich zeitlos. Ihre Stimme purer Soul, mit dem sie jeden Raum zum Kochen bringt.Sie schafft sie einen zeitlos mitreißenden Sound, der die Grenzen der Genres sprengt und die Zuhörer in eine musikalische Reise entführt. Freut euch auf einen Abend geprägt von eingängigen Melodien, tiefgründigen Texten und einer unwiderstehlichen Energie.
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06
// Fr // 19:30 Uhr // Sommerbühne am Panometer:
LENA & LINUS (d)
„Diese persönliche, intime Atmosphäre auch live umzusetzen, ist ein Kunststück, das
gar nicht so einfach ist. Aber das haben sie mehr als drauf.“ (DIFFUS)
Federnde Beats, melancholische Erinnerungen an vergangene Lieben und das aufregend
vage Gefühl einer gemeinsamen Zukunft vereinen LENA&LINUS auf ihrer bereits zweiten
EP, die im September via Tautorat Tonträger erscheint. Die musikalischen Referenzen sind
amerikanisch, irgendwo zwischen Angus & Julia Stone und Clairo. Textlich schafft es das
Würzburger Duo, emotionale deutsche Text zu schreiben, die leicht und locker
daherkommen und nie kitschig klingen.
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gar nicht so einfach ist. Aber das haben sie mehr als drauf.“ (DIFFUS)
Federnde Beats, melancholische Erinnerungen an vergangene Lieben und das aufregend
vage Gefühl einer gemeinsamen Zukunft vereinen LENA&LINUS auf ihrer bereits zweiten
EP, die im September via Tautorat Tonträger erscheint. Die musikalischen Referenzen sind
amerikanisch, irgendwo zwischen Angus & Julia Stone und Clairo. Textlich schafft es das
Würzburger Duo, emotionale deutsche Text zu schreiben, die leicht und locker
daherkommen und nie kitschig klingen.
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07
// Sa // 20 Uhr //
BEEHOOVER (d) & THE ANTIKAROSHI (d/ Exile on Mainstream)
![](files/beide_web.jpg)
VVK: 16 (zzgl. Geb.) EUR
» www.beehoover.com
» https://theantikaroshi.de
» https://www.tixforgigs.com/Event/58172
Das Zwei-Mann-Riff-Ungetüm BEEHOOVER fräst sich als brachialstes Mini-Orchester von der ganzen Welt mit brutalem Bass, markantem Gesang und wirbeligem Schlagzeug durch eine wilde Landschaft aus Verzerrungen, Lärm, Lawine, Brecheisen und Riff, Riff und Riff. Eine Abfahrt durch Stoner, Doom, Sludge, Metal, zusammengehalten von einer Vorliebe für progressive Strukturen und einem fast schon avantgardistischen Songverständnis. Eine Wonne und Herausforderung zugleich!
Drei Jahre nach “Extract.Transform.Debase” veröffentlichen The Antikaroshi Album Nr. 6 im Frühsommer 2024. Stilmix überlassen sie den anderen. Hier wird nicht gemixt, sondern organisch zerfurcht, gepflügt, erforscht und beatmet, was einfach raus muss. Schubladen wie Jazz, Electronica, Noise oder Postrock sind ihnen zu klein. Ihre Wurzeln im Punk und Hardcore der DC-Schule haben sie nicht vergessen und denken nicht daran, sie zu verleugnen.
T I C K E T S: bekommt Ihr online via rtixforgigs.com sowie bei CULTON im Peterssteinweg 9!
Drei Jahre nach “Extract.Transform.Debase” veröffentlichen The Antikaroshi Album Nr. 6 im Frühsommer 2024. Stilmix überlassen sie den anderen. Hier wird nicht gemixt, sondern organisch zerfurcht, gepflügt, erforscht und beatmet, was einfach raus muss. Schubladen wie Jazz, Electronica, Noise oder Postrock sind ihnen zu klein. Ihre Wurzeln im Punk und Hardcore der DC-Schule haben sie nicht vergessen und denken nicht daran, sie zu verleugnen.
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07
// Sa // ab 13 Uhr Sommerbühne am Panometer:
KUNST- und TRÖDELMARKT
Am 07.09.2024 zwischen 13 und 19 Uhr wollen wir die Arena am Panometer mit allerlei Kunsthandwerk und Trödel füllen!
Bis zum 04.08. könnt ihr euch über das Formular für Floh- und Kunstmarkt bewerben.
Folgt dazu dem Link unter`m Bild!
Wir freuen uns über zahlreiche Bewerbungen!
Bis zum 04.08. könnt ihr euch über das Formular für Floh- und Kunstmarkt bewerben.
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Wir freuen uns über zahlreiche Bewerbungen!
08
// So // 15 Uhr // Sommerbühne am Panometer:
6. KINDERROCKFESTIVAL mit OKAY TILDA, SIMON SAGT & ANDREA BACCOMO
![](files/kiro_web.jpg)
Wir wollen keine lahmen Spielchen, keine Hüpfburg und erst recht keine Blockflöten – wir wollen ROCKEN! Und zwar mit euch, liebe Kids – denn heute seid ihr die Großen! Endlich ein Rockfestival nur für Euch! Es gibt Festivalbändchen, über drei Stunden Musik aufs Ohr, Kindercocktails und Fassbrause, Abzappeln unter freiem Himmel, die coolsten Mitmach-Aktionen der Stadt.
Das ist auch 2024 das Motto des Kinder-Rock-Festivals bei der Sommerbühne am Panometer.
Mit dabei sind:
+ Okay Tilda aus Dresden
+ Simon Sagt
+ Andrea Baccomo – Euer charmanter Jonglierkünstler
+ und natürlich Valerie, die beste Moderatorin der Welt
_____
Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis einschließlich 12 Jahren, Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Freiwillig Soziales Jahr-Leistende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende sowie Ehrenamts- und Leipzig-Pass-Inhaber*innen – jeweils mit Vorlage des Berechtigungsausweises.
Das ist auch 2024 das Motto des Kinder-Rock-Festivals bei der Sommerbühne am Panometer.
Mit dabei sind:
+ Okay Tilda aus Dresden
+ Simon Sagt
+ Andrea Baccomo – Euer charmanter Jonglierkünstler
+ und natürlich Valerie, die beste Moderatorin der Welt
_____
Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis einschließlich 12 Jahren, Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Freiwillig Soziales Jahr-Leistende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende sowie Ehrenamts- und Leipzig-Pass-Inhaber*innen – jeweils mit Vorlage des Berechtigungsausweises.
13
// Fr // 20 Uhr // GEGENkino #10
PISSE vertonen BIJOU (US 1972, R: Wakefield Poole)
+++ English below +++
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Gerne.
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
Mit einer Einführung von Marco Siedelmann.
PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
With an introduction by Marco Siedelmann.
PISSE VERTONEN BIJOU
US 1972, R: Wakefield Poole, D: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, ohne Dialog/stumm projiziert, DCP
It’s about to get sleazy. In seinem Klassiker des all male-adult films erzählt Wakefield Poole die Erlebnisse eines als „straight“ markierten Bauarbeiters und dessen Reise in unbekannte Sehnsüchte. Wir folgen dem mit Oberlippenbart, Flanellhemd und Schutzhelm ausgestatteten Namenlosen nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg durch die Straßen New Yorks. An einer Straßenecke wird eine Frau von einem Auto angefahren – dabei fliegt ihm ihre Handtasche vor die Füße. Er schnappt sich die Tasche, in der er zu Hause neben einem Lippenstift – erster und bei weitem nicht letzter Phallus der Geschichte – eine Einladung in den Club Bijou findet, der er ohne Weiteres nachkommt. Bei seinem Besuch trägt er unter seiner Denim keine Unterwäsche. Was folgt ist eine dichte Abfolge aus Fleisch und Farbe: sex driven surrealism, bei dem unser Protagonist allerdings weniger als aktiver Teilnehmer in Erscheinung tritt, sondern als zurückhaltende, womöglich schuldbeladene, Nebenfigur.
Trotz geringen Produktionsbudgets – die Clubszenen wurden innerhalb von vier Tagen in der Wohnung des Regisseurs gedreht – zieht Poole, der neben der Regie als Kameramann und Cutter tätig war, auf visueller Ebene alle Register: Split-Screens und mehrfache Bildüberlagerungen vermitteln den Zuschauenden die Gedankenwelt des Protagonisten. Hinzu kommen Spiegelkabinette und ein höchst expressiver Einsatz von Farbe und Licht, während das räumliche Setting aufs Wesentliche beschränkt bleibt. BIJOU stellt trotz all der geballten „Man on Man Action“ einen höchst avantgardistischen Beitrag zur Gay Erotica dar – für Heteros der perfekte Einstieg ins Gerne.
Ob Einstieg ins Genre oder nicht: zusätzlich versüßen wird das Ganze die Post-Punk-Band Pisse. In einer Auftragsarbeit des GEGENkinos widmet sie sich einer Neuvertonung von BIJOU. Ähnlich wie den Bauarbeiter des Films umweht Pisse seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren eine Aura des Mysteriösen und der Unnahbarkeit. Die Mitglieder der Band aus Sachsen, die mittlerweile deutschland- und sogar weltweit Bekanntheit erlangt hat, streuen bewusst unzuverlässige Informationen über sich. Sie verweigern sich konsequent dem kommerziellen Musikbetrieb, stellen ihre Alben neben der Veröffentlichung in Vinyleditionen stets begleitend als Downloads zur Verfügung, bei denen man den Preis, den man dafür bezahlt, selbst bestimmen kann. Die Tageszeitung taz vergleicht Pisse mit dem sarkastischen Punk der frühen Goldenen Zitronen. Auch Kritiker:innen anderer Musik-Magazine begeistern sich für ihren Sound: Der Musikexpress wählte das Album „Mit Schinken durch die Menopause“ 2023 zu den 50 besten Punkalben aller Zeiten.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Band, deren Instrumentierung mit einem Theremin bereits für eine Punkband eher ungewöhnlich ist, mit den Bilderreigen von BIJOU umgeht: ob sie sich an der Struktur des originalen Filmscores – beschwörend-atmosphärische Kompositionen und Loops von Gustav Holst und Alan Hovhaness, die durch eine Prise Led Zeppelin unterbrochen wird – orientieren. Ob sie eventuell Textfragmente oder Sprachfetzen einarbeiten, da ja die Pisse-Texte ihresgleichen suchen und es ja fast schade ist ohne. Ob sie vielleicht mehr Gewicht auf Synthesizer und Theremin legen. Oder ob sie mit Samples und Elektronik arbeiten. Wir wissen es nicht. Ulrich Gutmair schreibt ebenfalls in der taz über die Band: „Bei aller Räudigkeit sind Pisse mit den Wassern der Avantgarde gewaschen.“ Soweit also Gutmair. Der offizielle Promo-Text der Band dagegen verlautbart: „Gepeitscht vom Ekel spielen Pisse niedrige Musik für ein ehrloses Publikum.“ Wir freuen uns auf ästhetische Reibungsmomente zwischen Bild und Sound. Es wird ein Fest.
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PISSE ADD LIVE SCORE TO BIJOU
US 1972, D: Wakefield Poole, A: Bill Harrison, Robert Lewis, Peter Fisk, Cassandra Heart, 75’, no dialogue/projected silently, DCP
It's about to get sleazy. In his classic all-male-adult film, Wakefield Poole recounts the experiences of a construction worker labelled as “straight” and his journey into unknown desires. We follow the nameless man with a moustache, flannel shirt and hard hat as he walks home from his shift through the streets of New York. On a street corner, a woman is hit by a car and her handbag flies at his feet. He grabs the bag, in which he later at home finds a lipstick – the first and by no means last phallus in the story – and an invitation to Club Bijou which he accepts without the slightest hesitation. During his visit, he wears no underwear under his denim. What follows is a dense sequence of flesh and colour: sex driven surrealism, in which our protagonist appears less as an active participant than as a reserved, possibly guilt-ridden, supporting character.
Despite the low production budget – the club scenes were shot within four days in the director's flat – Poole, who worked as a cameraman and editor in addition to directing, pulls out all the stops on a visual level: split screens and multiple image overlays convey the protagonist's world of thought to the viewer. There are also cabinets of mirrors and a highly expressive use of colour and light, while the spatial setting remains limited to the essentials. Despite all the concentrated “man on man action”, BIJOU is a highly avant-garde contribution to gay erotica – the perfect introduction to the genre for heteros.
Whether you are new to the genre or not, the post-punk band Pisse will sweeten the deal. In a work commissioned by GEGENkino, they are dedicating themselves to a new soundtrack for BIJOU. Like the construction worker in the film, Pisse have been surrounded by an aura of mystery and aloofness since their formation over ten years ago. The members of the band from Saxony, which has since become known throughout Germany and even the world, deliberately spread unreliable information about themselves. They consistently reject the commercial music business and, in addition to releasing their albums in vinyl editions, always make them available as downloads, where you can determine the price you pay for them yourself. The daily newspaper taz compares Pisse to the sarcastic punk of the early Goldenen Zitronen. Critics from other music magazines are also enthusiastic about their sound: Musikexpress voted the album “Mit Schinken durch die Menopause” one of the 50 best punk albums of all time in 2023.
It will be interesting to see how the band, whose instrumentation with a theremin is already rather unusual for a punk band, will deal with BIJOU's series of images: whether they will orientate themselves on the structure of the original film score – evocative, atmospheric compositions and loops by Gustav Holst and Alan Hovhaness, interrupted by a pinch of Led Zeppelin. Whether they might incorporate text fragments or scraps of speech, as the Pisse lyrics are unrivalled and it is almost a shame without them. Whether they might put more emphasis on synthesiser and theremin. Or whether they work with samples and electronics. We don't know. Ulrich Gutmair also writes about the band in the taz: “For all their filthiness, Pisse are washed in the waters of the avant-garde.” So much for Gutmair. The band's official promo text, on the other hand, states: “Whipped by disgust, Pisse play low music for a dishonourable audience.” We look forward to aesthetic moments of friction between image and sound. It will be a celebration.
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16
// Mo // 20 Uhr // Gefühlte Wahrheiten
JOCHEN DISTELMEYER solo acoustic
Als Seismograph der Gegenwart hat Jochen Distelmeyer mit den Mitteln von Popmusik nachhaltige Spuren in der jüngeren Kulturgeschichte hinterlassen: Mit seiner Band Blumfeld verknüpfte er Pop, Diskurs und Poesie zu einem eigenen Sound auf sechs Alben zwischen 1992 und 2006.
Im exklusiv intimen Rahmen Jochen Diestelmeyer Songs aus alles Phasen seines außergewöhnlichen Schaffens. Ob Blumfeld-Hits, Solo-Material oder Coverversionen – JOCHEN DISTELMEYER SINGT FÜR DICH
T I C K E T S: bekommt Ihr an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Im exklusiv intimen Rahmen Jochen Diestelmeyer Songs aus alles Phasen seines außergewöhnlichen Schaffens. Ob Blumfeld-Hits, Solo-Material oder Coverversionen – JOCHEN DISTELMEYER SINGT FÜR DICH
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18
// Mi // 20 Uhr //
ZOLA JESUS (us/ Sacred Bones) - Piano Solo & FÅGELLE (bln)
![](files/zola_web_1.jpg)
VVK: 28 EUR
» https://www.zolajesus.com
» https://zolajesus.bandcamp.com
» https://fagelle.bandcamp.com
» https://www.tixforgigs.com/Event/56248
“Nika Roza Danilova hat mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, ihre eigene Vision von experimentellem Pop zu entwickeln. In dieser Zeit hat sich ihre Musik dramatisch weiterentwickelt, auch wenn ihre zentralen Elemente unverändert geblieben sind: pechschwarze Töne, die Kraft vonDanilovas Stimme, die Beschäftigung mit dem Tod, sowohl im alltäglichen als auch im kosmischen Maßstab.” - Pitchfork
Die Ambivalenz von Verlust und Begehren ist das zentrale Thema, welches sich durch das Werk von von Nika Roza Danilova alias Zola Jesus zieht. Eindrücklich hat sie diese Spannung in ihrem aktuellen Album Arkhon musikalisch bearbeitet und sich dafür den Sunn O)))-Produzenten Randall Dunn mit an Bord geholt. Kurz nach der Veröffentlichung von "Arkhon" veröffentlichte Zola Jesus "Alive in Cappadocia", einen Mitschnitt von vier Konzerten in einer 2000 Jahre alten Kapelle im türkischen Kappadokien. Nika Rosa Danilova solo am Klavier, ohne Mikrofon, mit einer überzeugenden Stimmdynamik, die durch den natürlichen Nachhall und den Klang des Raumes selbst noch verstärkt wird: einfach meisterhaft. Inspiriert von dieser Erfahrung wird Zola Jesus ihre Songs nun auch live solo am Klavier performen.
Als Fågelle schöpft die Künstlerin Klara Andersson aus den Bereichen performativer Sound-Art, Noise und Pop ein einzigartiges Klang-Gezitter. Geschichtetes Rauschen, eingängige Pop-Melodien und fragile Konstrukte aus konkreten Geräuschwelten erkunden rhythmische Sphären. Ihre Musik wurde schon als „ein sanfter Schlag ins Gesicht“ beschrieben. Um Fågelle zu verstehen, bedarf es keinem einzigen Wort Schwedisch – ihre Musikalität und Eindringlichkeit sprechen auf einzigartige Weise für sich.
T I C K E T S bekommt Ihr online via tixforgigs.com sowie bei CULTON im Peterssteinweg 9!
Die Ambivalenz von Verlust und Begehren ist das zentrale Thema, welches sich durch das Werk von von Nika Roza Danilova alias Zola Jesus zieht. Eindrücklich hat sie diese Spannung in ihrem aktuellen Album Arkhon musikalisch bearbeitet und sich dafür den Sunn O)))-Produzenten Randall Dunn mit an Bord geholt. Kurz nach der Veröffentlichung von "Arkhon" veröffentlichte Zola Jesus "Alive in Cappadocia", einen Mitschnitt von vier Konzerten in einer 2000 Jahre alten Kapelle im türkischen Kappadokien. Nika Rosa Danilova solo am Klavier, ohne Mikrofon, mit einer überzeugenden Stimmdynamik, die durch den natürlichen Nachhall und den Klang des Raumes selbst noch verstärkt wird: einfach meisterhaft. Inspiriert von dieser Erfahrung wird Zola Jesus ihre Songs nun auch live solo am Klavier performen.
Als Fågelle schöpft die Künstlerin Klara Andersson aus den Bereichen performativer Sound-Art, Noise und Pop ein einzigartiges Klang-Gezitter. Geschichtetes Rauschen, eingängige Pop-Melodien und fragile Konstrukte aus konkreten Geräuschwelten erkunden rhythmische Sphären. Ihre Musik wurde schon als „ein sanfter Schlag ins Gesicht“ beschrieben. Um Fågelle zu verstehen, bedarf es keinem einzigen Wort Schwedisch – ihre Musikalität und Eindringlichkeit sprechen auf einzigartige Weise für sich.
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19
// Do // 20 Uhr // UT Connewitz & Disko Sued präsentieren
Derya Yıldırım & Grup Şimşek + tba
Derya Yıldırım & Grup Şimşek bringen in ihrer Musik Elemente von Psychedelic, Jazz und anatolischer Folklore zusammen. Die Gruppe um die Hamburgerin Derya Yıldırım ist damit seit einigen Jahren die Speerspitze des türkischen-europäischen Crossover. Die Sängerin und Multi-Instrumentalistin erlernte von Kindesbeinen an Klavier, Gitarre, Ud, Saxofon und Bağlama. Von 2013 bis 2016 studierte sie an der Hamburger Musikhochschule und setzte ihr Studium im Fach Bağlama bei Taner Akyol an der Universität der Künste in Berlin fort. Yıldırım & Grup Şimşek arrangiert die reiche traditionelle türkische Poesie immer wieder neu und führt sie in die Zukunft, ohne dabei das Bewusstsein für die Vergangenheit zu verlieren.
T I C K E T S gibt es online bei tixforgigs (Link unterm Bild).
T I C K E T S gibt es online bei tixforgigs (Link unterm Bild).
26
// Do // 20 Uhr // "Dein Haus" - Tour
MAX PROSA & SASCHA STIEHLER
![](files/prosa_stiehler_web.jpg)
VVK: 20 EUR
» https://maxprosa.de
» https://saschastiehler.de
» https://www.tixforgigs.com/Event/55810
Max Prosa - Gesang
Sascha Stiehler - Klavier, Synthesizer
„Am Anfang war das Wort, das ist bekannt. Doch nur die Musik macht es vollkommen.“ Dieser Gedanke führte Max Prosa (Gesang) und Sascha Stiehler (Piano) zusammen. Das war im Jahr 2012, als die beiden, noch grün hinter den Ohren, ihre jeweiligen Szenen aufmischten und von sich reden machten. Neben zahlreichen TV-Auftritten, u. a. bei Inas Nacht, Intermezzi an und mit der Deutschen Oper Berlin und einem eigenen Theaterstück gab es unzählige Konzerte, bunt über all die Jahre verteilt.
In diesen elf gemeinsamen Jahren ist eine Vielzahl an Songs entstanden und eine einzigartige musikalische Verbindung gewachsen. „Dein Haus“ ist nun die erste gemeinsame Albumveröffentlichung von Prosa & Stiehler. Im Zentrum steht das Zusammenspiel beider Musiker. Niemand könnte die Texte und Geschichten Prosas so virtuos und doch mit der nötigen Zurückhaltung am Klavier begleiten wie Sascha Stiehler. Niemand könnte Stiehlers Klavierspiel mit Worten so viel Tiefe verleihen wie Max Prosa.Zahlreiche Größen der deutschen Musik- und Kulturszene standen bereit, um an diesem Debütalbum der beiden mitzuwirken.Hannah Herzsprung gibt mit „Verschwende dich“, das wie „Dein Haus“ zugleich die Titelmusik ihres aktuellen Kinofilms „15 Jahre“ ist, ihr Gesangsdebüt auf dem Album. Egon Werler, dessen Karriere mit einer Interpretation von Prosas „Flügel“ bei der Fernsehsendung „The Voice“ begann, interpretiert zusammen mit Prosa „Totgesagte Welt“ – ein Lied, das in der jetzigen Zeit immer aktueller scheint. Alin Coen singt „Vergiss mich nicht in fremden Städten“ so schön, dass es einem das Herz zerreißt. Eine der herausragenden deutschen Nachwuchskünstlerinnen, Carlotta Pahl (Stranger Things, Enola Holmes), gibt bei „Mit anderen Augen“ ebenso ihr Gesangsdebüt und lässt bei dem Duett mit Prosa eine ganz eigene Klangwelt entstehen.
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Sascha Stiehler - Klavier, Synthesizer
„Am Anfang war das Wort, das ist bekannt. Doch nur die Musik macht es vollkommen.“ Dieser Gedanke führte Max Prosa (Gesang) und Sascha Stiehler (Piano) zusammen. Das war im Jahr 2012, als die beiden, noch grün hinter den Ohren, ihre jeweiligen Szenen aufmischten und von sich reden machten. Neben zahlreichen TV-Auftritten, u. a. bei Inas Nacht, Intermezzi an und mit der Deutschen Oper Berlin und einem eigenen Theaterstück gab es unzählige Konzerte, bunt über all die Jahre verteilt.
In diesen elf gemeinsamen Jahren ist eine Vielzahl an Songs entstanden und eine einzigartige musikalische Verbindung gewachsen. „Dein Haus“ ist nun die erste gemeinsame Albumveröffentlichung von Prosa & Stiehler. Im Zentrum steht das Zusammenspiel beider Musiker. Niemand könnte die Texte und Geschichten Prosas so virtuos und doch mit der nötigen Zurückhaltung am Klavier begleiten wie Sascha Stiehler. Niemand könnte Stiehlers Klavierspiel mit Worten so viel Tiefe verleihen wie Max Prosa.Zahlreiche Größen der deutschen Musik- und Kulturszene standen bereit, um an diesem Debütalbum der beiden mitzuwirken.Hannah Herzsprung gibt mit „Verschwende dich“, das wie „Dein Haus“ zugleich die Titelmusik ihres aktuellen Kinofilms „15 Jahre“ ist, ihr Gesangsdebüt auf dem Album. Egon Werler, dessen Karriere mit einer Interpretation von Prosas „Flügel“ bei der Fernsehsendung „The Voice“ begann, interpretiert zusammen mit Prosa „Totgesagte Welt“ – ein Lied, das in der jetzigen Zeit immer aktueller scheint. Alin Coen singt „Vergiss mich nicht in fremden Städten“ so schön, dass es einem das Herz zerreißt. Eine der herausragenden deutschen Nachwuchskünstlerinnen, Carlotta Pahl (Stranger Things, Enola Holmes), gibt bei „Mit anderen Augen“ ebenso ihr Gesangsdebüt und lässt bei dem Duett mit Prosa eine ganz eigene Klangwelt entstehen.
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